Die Erwachsenenadoption ist eine weniger verbreitete, aber ebenso wichtige Form der Familiengründung. Dabei wird ein Erwachsener von einem anderen Erwachsenen oder einem Paar förmlich adoptiert, wodurch eine rechtliche Beziehung entsteht oder bestätigt wird. Die Beziehung kann auf einer langen Geschichte informeller Familienstrukturen, emotionalen Bindungen oder anderen persönlichen Gründen beruhen. Die Erwachsenenadoption hat gegenüber der Kinderadoption einzigartige Vorteile.

Wegfall von Vormundschaft und Sorgerechtsfragen

Bei der Adoption eines Erwachsenen müssen keine Vormundschafts- und Sorgerechtsfragen geklärt werden, wie dies bei der Adoption eines Kindes der Fall ist, da der Erwachsene als rechtlich selbstständige Person betrachtet wird. Erwachsene Adoptierte benötigen keine direkte Betreuung oder Pflege durch die andere Partei, was mögliche rechtliche und finanzielle Verpflichtungen verringert.

Möglichkeit der Anerkennung bestehender Beziehungen

In einigen Fällen können durch die Adoption Erwachsener langjährige Beziehungen formalisiert werden. So können beispielsweise Stiefeltern ihre Stiefkinder offiziell adoptieren, wenn diese das Erwachsenenalter erreicht haben, was die familiäre Bindung stärkt und für emotionale Zufriedenheit sorgt.

Geringere rechtliche und administrative Hürden

Die Adoption eines Erwachsenen erfordert weniger rechtliche und administrative Hürden, was Zeit und Geld spart. Adoptivfamilien sind wichtiger, wenn es darum geht, Erwachsenen zu helfen, die grundlegenden Anforderungen des täglichen Lebens und die Herausforderungen zu verstehen, denen sie begegnen können.

Vereinfachung der Übertragung von Nachlass und Vermögen

Wenn ein Erwachsener von einem anderen Erwachsenen adoptiert wird, werden sie rechtlich gesehen zu unmittelbaren Familienmitgliedern, was die Nachlassplanung und Vermögensübertragung vereinfachen kann. Der Adoptierte hat das Recht, als gesetzlicher Erbe Eigentum zu erben, wodurch die finanzielle Sicherheit des Adoptivkindes geschützt werden kann.

Vermeidung von Identitätsproblemen im Erwachsenenalter

Anders als bei der Adoption eines Kindes ändert sich bei der Adoption eines Erwachsenen nicht plötzlich die Identität der adoptierten Person. Das bedeutet, dass ein erwachsener Adoptierter mögliche psychologische und emotionale Probleme vermeiden kann, die durch einen Familienwechsel in jungen Jahren entstanden sein könnten.

Schaffung oder Stärkung von Rechtsbeziehungen

In einigen Fällen, z. B. bei langjährigen Partnern oder engen Freunden, kann der Wunsch bestehen, ihre Beziehung durch eine Adoption zu bestätigen. Die Begründung eines solchen Rechtsverhältnisses kann Sicherheiten bieten, z. B. Rechte bei medizinischen Entscheidungen oder eine rechtliche Vertretung.

Geringere Kontrollen und Wartezeiten

In der Regel sind bei der Adoption von Erwachsenen keine so umfangreichen Prüfungsverfahren und langen Wartezeiten erforderlich wie bei der Adoption von Kindern. Da es sich um selbstbestimmte Erwachsene handelt, ist das Verfahren oft schneller und unkomplizierter.

Soziale und psychologische Bedürfnisse befriedigen

Für einsame Senioren oder Erwachsene, denen enge familiäre Bindungen fehlen, kann die Adoption eines Erwachsenen eine wichtige soziale und emotionale Unterstützung sein. Solche Beziehungen können dazu beitragen, die Isolation zu verringern und die Lebensqualität zu verbessern. Adoptierte Erwachsene haben auch die Möglichkeit, die Freuden des Familienlebens zu erleben. Gleichzeitig stehen das Verhalten und die Entscheidungen des Adoptivkindes nicht mehr allein im Mittelpunkt des Familienlebens, was allen Familienmitgliedern zugute kommen kann.

Es kann eine tiefere Bindung entstehen

Adoptierte Erwachsene sind in der Regel Erwachsene mit eigenen Lebenserfahrungen und Vorstellungen sowie eigenen Persönlichkeiten und Charaktereigenschaften. Diese Eigenschaften erleichtern der Adoptivfamilie die Bindung und das Verständnis füreinander.

Sehr dankbar und wertschätzend

Erwachsene Adoptierte verstehen in der Regel, was es bedeutet, adoptiert worden zu sein, und sie sind dankbarer für die Güte und Liebe der Adoptivfamilie und bereit, ihr Bestes zu tun, um die Liebe und Hingabe der Adoptivfamilie zu erwidern.

Höhere Stabilität: Im Allgemeinen ist es für einen erwachsenen Adoptierten einfacher, seine Emotionen zu beruhigen und zu kontrollieren, und er braucht nicht so sehr wie ein Kind die ständige Betreuung und Aufmerksamkeit eines Familienmitglieds. Erwachsene brauchen auch mehr Lebens- und Lernkompetenzen, was die Familienfähigkeit und Stabilität der Adoptivfamilie verbessern kann.

Schlussfolgerung

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Adoption Erwachsener eine Möglichkeit darstellt, bestehende Beziehungen zu bestätigen und zu stärken sowie nicht verwandte Beziehungen rechtlich anzuerkennen. Sie beseitigt viele der mit der Adoption von Kindern verbundenen Komplexitäten und Verantwortlichkeiten und bietet dem Einzelnen eine alternative Methode zur Schaffung oder Anerkennung von Familienbanden. Die Adoption eines Kindes ist eine Option, die es wert ist, in Betracht gezogen zu werden, sowohl wegen der emotionalen Verbindung als auch wegen der praktischen rechtlichen Vorteile.